Mit unserem derzeitigen Wirtschafts- und Alltagsverhalten verbrauchen wir viel Boden, sei es für Bau-, Betriebs- Erholungs- oder Verkehrsflächen. In Österreich wurden laut dem Umweltbundesamt im Jahr 2019 durchschnittlich 13 ha Boden pro Tag versiegelt. Werden Böden versiegelt, gehen alle ökologischen Funktionen verloren, diese wieder rückgängig zu machen kostet viel Zeit und Geld.
Gerade Gemeinden tragen aufgrund ihrer Planungs-Kompetenzen besondere Verantwortung für den Bodenschutz.
Das Prinzip „
Innenentwicklung anstatt Außenentwicklung“ bedeutet Bodenschutz in der Gemeinde. Lebendige Ortskerne mit öffentlichen Einrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten, „Wiederbelebung“ von leerstehenden Gebäuden anstatt Siedlungserweiterung am Ortsrand wirken sich auch positiv auf die Infrastrukturkosten (z. B. wenig Kosten für Kanal-Bau und –Instandhaltung) und das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung aus.
Grünräume in der Stadt dienen der Erholung und tragen an Hitzetagen zur Kühlung bei. Auch bei der Bewirtschaftung dieser Flächen kann man Bodenschutz betreiben, indem torffreie Erde verwendet wird und auf chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Dünge-Mittel verzichtet wird. Durch
Gemeinschaftsgärten – oder
BürgerInnen zur Verfügung gestellte Parzellen zum „Gartln“ – wird jenen BewohnerInnen in der Gemeinde, welche keinen eigenen Garten haben, ermöglicht sich mit regionalen saisonalen – und im Idealfall biologisch produzierten – Obst- und Gemüse selbst zu versorgen.
Ein Aspekt, der in Zeiten der Klimakrise in vielen Gemeinden diskutiert wird, ist das Hochwasser-Risiko, denn die Starkregenereignisse nehmen spürbar zu. Ein Hektar unversiegelter Boden kann etwa 2.000 m³ Wasser speichern. Ist die Versickerung nicht möglich, steigt das Hochwasserrisiko. Wo möglich
versickerungsfähige Flächen anstatt versiegelter Fläche wäre ein weiterer Handlungsspielraum von Gemeinden in Richtung Boden- und Hochwasserschutz.
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