MIT ZUKUNFTSFITTEN ORTEN ZU MEHR CHANCENGLEICHHEIT

Die Anordnung und Ausgestaltung von Gebäuden, Flächen und Wegen ist für die Lebensqualität in Städten und Gemeinden ein wesentlicher Baustein. Hier werden Rahmenbedingungen geschaffen, die langfristig wirken. Denn örtliche Raumplanung und Ortsgestaltung können Räume schaffen, die für alle erreichbar, zugänglich, sicher, klimafit und lebenswert sind.

Wenn Barrieren abgebaut, Ressourcen gerecht verteilt und zukunftsfit gestaltet sowie die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Planungsprozesse einbezogen werden, entstehen lebenswerte Umgebungen für alle Menschen.

Beispiele für Herausforderungen

  • In vielen Städten und Gemeinden gibt es in der Bevölkerung deutliche Unterschiede in Bezug auf Einkommen, Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten. Eine ungleiche Verteilung und ein fehlender Zugang zu Ressourcen und Dienstleistungen kann zu einer weiteren Verschärfung dieser Disparitäten führen.
  • Eine fehlende Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden, öffentlichen Plätzen und Verkehrsmitteln kann Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität daran hindern, sich frei und selbstständig zu bewegen.
  • Der Zugang zu öffentlichen Flächen (Parks, Spielplätzen und anderen öffentlichen Grünflächen) ist nicht für alle Bewohnerinnen und Bewohner gleichermaßen gegeben, was zu einer ungleichen Verteilung von Erholungsmöglichkeiten oder einer Einschränkung von sozialen Kontakten und Freizeitaktivitäten führen kann. Das ist vor allem aufgrund der steigenden Zahl an Hitzetagen relevant.
  • Auch bei der Gestaltung von öffentlichen Flächen können Hindernisse für die vulnerablen Gruppen entstehen. Sei es eine schlechte Beleuchtung, die zu einem Unsicherheitsgefühl führt, zu wenig Sitzmöglichkeiten bis hin zu fehlenden WCs mit Wickeltischen.

Ansatzpunkte in der Ortsplanung

  • Partizipative Planungsprozesse: Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Planung und Gestaltung ihrer Gemeinden bzw. ihres Ortsteils ist entscheidend, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigt werden.
  • Ortsplanung und -gestaltung sollte darauf abzielen, barrierefreie Umgebungen zu schaffen, die es allen Menschen ermöglichen, sich frei und sicher zu bewegen. Dazu gehören unter anderem breite Gehwege, barrierefreie Gebäudezugänge und öffentliche Verkehrsmittel.
  • Eine gerechte Verteilung von Gemeinwohl-Ressourcen wie Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Erholungsräumen ist entscheidend, um für Chancengleichheit zu sorgen.
  • Flächenrecycling: Um Bodenverbrauch zu reduzieren, kann es nützlich sein Brachflächen für gemeinwohlrelevante Einrichtungen bereitzustellen.
  • Ort der kurzen Wege: Alle wichtigen Einrichtungen des täglichen Bedarfs, wie Nahversoger, sind fußläufig oder mit dem Rad erreichbar. Damit Grundbedürfnisse wie der Lebensmitteleinkauf gedeckt sind.
  • Und auch für den sozialen Zusammenhalt sind Orte der Begegnung Teil einer guten Ortsplanung, denn soziale Netzwerke sind wichtig für Jung und Alt. Das geht vom Dorf-Café bis hin zum generationenübergreifenden Wohnbau.