CHANCENGLEICHHEIT IN DER KLIMAWANDELANPASSUNG

Naturkatastrophen wie Dürren, Hochwasser oder Hitzeperioden nehmen durch den Klimawandel zu. Wir müssen uns – neben Klimaschutzmaßnahmen – auch an diese spürbaren Auswirkungen anpassen. Sei es in der Siedlungsentwicklung, der Ortsgestaltung ebenso wie in der Gesundheitsvorsorge, der Landwirtschaft oder im Naturschutz.

Die Auswirkungen sind global zu spüren. Kosten und Belastungen verteilen sich jedoch zwischen und auch innerhalb der Staaten ungleich. Diejenigen, die am wenigsten beigetragen, leiden oft am stärksten unter den Folgen des Klimawandels.

Herausforderungen

  • Zahlreiche Studien bestätigen bereits, dass Hitzetage vor allem für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen eine hohe Belastung darstellt.
  • Frauen reagieren sensitiver auf Hitzestress als Männer; dies betrifft besonders schwangere Frauen sowie Frauen im hohen Alter, die häufiger allein leben.
  • Aufgrund des Wärmeinseleffekts sind vor allem Stadtviertel mit dichter Bebauung und wenig Grünräumen von Hitzestress betroffen. In solchen Stadtvierteln leben vermehrt sozio-ökonomisch benachteiligte Personengruppen.
  • Personen mit Behinderung sind bspw. bei Naturkatastrophen stark von Rettungskräften abhängig. Diese müssen in Notfallplänen berücksichtigt werden.
  • Sozial schwache Haushalte sind häufig schlechter in lokale Unterstützungsnetzwerke eingebettet, haben ein geringeres Risikobewusstsein sowie eine geringere Motivation zur Umsetzung von privaten Anpassungsmaßnahmen und auch geringere finanzielle Kapazitäten. Auch sprachliche Barrieren und eine geringere Teilnahme an kommunalen Entscheidungsprozessen führen zu Hürden in der Risikoprävention und in der Akutphase von Katastrophen (Weber et al., 2019).

Lösungsansätze

  • Gerechter Zugang zu Ressourcen: Alle Menschen sollten Zugang zu Informationen, Technologien und finanziellen Mitteln haben, um sich wirksam gegen den Klimawandel anpassen zu können.
  • Beteiligung und Entscheidungsfindung: Alle betroffenen Personen an Entscheidungsprozessen beteiligen, damit ihre Bedürfnisse, Kenntnisse und Perspektiven gehört und in die Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen einbezogen werden.
  • Schutz der vulnerablen Gruppen: Besondere Aufmerksamkeit soll denjenigen geschenkt werden, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.
  • Langfristiges Denken: Bei Ortsplanung und -gestaltung die Auswirkungen des Klimawandels mitdenken und vorsorgliche Maßnahmen setzen. Konkrete Beispiele dafür wären die Ausarbeitung von Hitzeplänen oder Überlegungen zum Umgang mit vulnerablen Gruppen im Fall von Extremwetterereignissen oder anderen Krisen.