Franziska Leeb & ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich

Vom Gender-Planning profitieren alle!

„Nehmt nichts unhinterfragt hin, sucht euch Verbündete und erhebt eure Stimme“, so der Tipp von Franziska Leeb an Frauen, die sich in der Architektur für Klimaschutz engagieren. Die selbstständige Architekturpublizistin ist Vorstandsvorsitzende im ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich. ORTE setzt sich für Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und einen nachhaltigen Lebensstil ein – in der baukulturellen Vermittlungsarbeit, aber auch hinter den Kulissen im Büro und im Alltag. „Das Planen und Bauen jedes Einzelnen bestimmt Gegenwart und Zukunft unserer Städte und Dörfer, unserer Zentren und Siedlungsränder, unsere Ortsbilder und Landschaften. Frauen sind im Baugeschehen als Entscheidungsträger:innen, Planer:innen oder Ausführende aber nach wie vor stark unterrepräsentiert und in der Stadtplanung werden ihre Interessen zu wenig berücksichtigt“, schildert Franziska Leeb den Alltag in diesem männerdominierten Arbeitsumfeld. „Wir schaffen Bewusstsein für diese Perspektive, denn vom sogenannten Gender Planning, dem Berücksichtigen der Bedürfnisse von Frauen in der Stadtplanung, profitieren schlussendlich alle, auch das Klima.“

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Zur Chef:innen-Sache machen!

Der Verein ORTE mit Sitz in Krems geht mit gutem Beispiel voran und ist heute so weiblich wie noch nie:
100 % Frauenanteil im operativen Team, 60 % im Vorstand. Bei der Vermittlung der klimarelevanten Aspekte rund um die Siedlungsentwicklung wie Bodenverbrauch, Mobilitätsverhalten oder dem gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie der physischen und psychischen Gesundheit setzt ORTE auf gemischte Formate. Von GEHsprächen mit der Bevölkerung bis zu international besetzten Symposien. Auf die Frage, wie sich die Rahmenbedingungen ändern müssten, damit die Ziele der globalen Nachhaltigkeitsziele erreicht werden, hat Leeb ein klares Bild: „Dem Klimaschutz muss sich alles andere unterordnen. Auf politischer Ebene heißt das, dieses Thema zur „Chef:innen-Sache“ zu machen. Auch das Geld müsste in diese Bahnen gelenkt werden – nicht nur für technische Maßnahmen, sondern auch in die Bildungs- und Vermittlungsarbeit.  Klimasensible Planung und Gestaltung steht zwar auf dem Lehrplan der Architekturausbildung, aber die praktische Umsetzung ist noch zu verbessern und in den Pflichtschulen könnte dazu fächerübergreifend auch mehr geschehen.“

Ad hoch Gespräche im Weingarten I Foto: Nägele
Standort: Steiner Landstraße 3, 3500 Krems
MA-Anzahl: 4 & 9 köpfiger Vorstand
Vision: Alles, was jeder Einzelne plant und baut, bestimmt Gegenwart und Zukunft unserer Städte und Dörfer, unserer Ortsbilder und Landschaften. ORTE will daher Interesse für Architektur und Baukultur wecken und kritische Haltungen und Engagement anregen. 
Historie: wurde 1994 gegründet und setzt sich seit Anbeginn für umweltverträgliches Bauen im umfassenden Sinn ein. 
Web: www.orte-noe.at