Maria Vogt

Biobäuerin tourt als Kabarettistin durch Österreich

„Es geht darum, Hand anzulegen, das Hirn einzusetzen und aktiv zu werden – auch wenn der Weg steinig ist. Wichtig ist es, keine Angst zu haben, eine Außenseiterin zu sein. Aus der Erfahrung weiß ich, dass mit der Zeit andere nachkommen“, umreißt Maria Vogt die Herausforderungen und Erfolgsfaktoren auf ihrem Lebensweg. Ein Weg mit vielen Stationen. Seit mehr als 40 Jahren setzt sie sich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein. 1987 übernahm sie gemeinsam mit ihrem Mann den Hof ihrer Schwiegermutter und entwickelte ihn weiter zum ersten Bio-Betrieb in Wolkersdorf. Im südlichen Weinviertel bewirtschaftet sie mit ihrer Familie heute Weingärten, baut Getreide und Gemüse an und hat Schafe.

Die Frauenkommission der Via Campesina

Seit mittlerweile sieben Jahren bauen junge und alte Menschen im Gemeinschaftsgarten Gemüse an. Am Hof gibt es einen Hofladen und auf Selbstversorgerfeldern kann Bio-Gemüse angebaut werden. Familie Vogt stellt Felder und Saatgut in Bio-Qualität zur Verfügung und unterstützt mit Infos und Tipps.  „Die Idee dazu hatte mein Neffe Tobias, der gemeinsam mit meinem Sohn Severin vor einem Jahr unseren Hof übernommen hat“, freut sich Maria Vogt, dass ihr eingeschlagener Weg von der Nachfolgegeneration weitergeführt wird.

Netzwerkerin – Gemeinderätin – Kabarettistin

In Teams zu arbeiten hat die Bio-Bäuerin der ersten Stunde auch in vielen Netzwerken gelernt. Und auch das in erster Reihe. Maria Vogt ist Mitglied in der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer:innenvereinigung (ÖBV) und war Delegierte der Via Campesina Frauenkommission. „Die ÖBV kam auf meinen Mann und ich mich zu, ob wir nicht mitarbeiten wollen. Wir haben dann die „klassischen“ Rollen getauscht. Er hat sich mehr um unsere Kinder gekümmert und ich habe diese öffentliche Position eingenommen. Das geht nur, wenn man die richtigen Leute um sich hat“, so Vogt. So war es auch möglich, dass sich die dreifache Mutter und mittlerweile sechsfache Großmutter, auf Gemeindeebene engagierte. 20 Jahre lang war sie als Gemeinderätin aktiv, und hat sich mit ihrer Wolkersdorfer Umweltinitiative WUI-die Grünen auch auf kommunaler Ebene für Frauenrechte und Klimaschutz eingesetzt.

Hand angelegt und einen neuen Weg eingeschlagen hat die Pionierin auch auf einer anderen Bühne – und das im wahrsten Sinn des Wortes. Gemeinsam mit fünf Kolleginnen hat sie sich mit dem Bäuerinnen-Kabarett „Miststücke“ einen Namen gemacht und tourt durch ganz Österreich. Auf humorvolle Art machen sie auf die Rolle und die Herausforderungen von Frauen in der Landwirtschaft aufmerksam.

Wohnort: Wolkersdorf im Weinviertel
Familienstand: verheiratet, 3 Kinder , 6 Enkelkinder
Vorbilder: Rigoberta Menchú,  eine guatemaltekische Menschenrechtsaktivistin  &  das Team des Frauenarbeitskreises der Österreichische Berg- und Kleinbäuerinnen-Vereinigung 
Lebensmotto: Solidarisch arbeiten und leben
Web: www.biohof-vogt.at