Christian Steiner, Leiter der Fachabteilung Landentwicklung in der NÖ Agrarbezirksbehörde
Boden hat in den letzten Jahren stark an Stellenwert gewonnen, wird aber im Vergleich zu Luft und Wasser noch nicht in seiner vollen Bedeutung wahrgenommen. Boden befindet sich unter der Oberfläche, viele Funktionen und v.a. das reichhaltige Bodenleben sind nicht unmittelbar erkennbar. Boden ist eine begrenzte und innerhalb eines Menschenlebens nicht erneuerbare Ressource, weshalb falsche Entscheidungen lange nachwirken und nur schwer umkehrbar sind.
Jede/r Einzelne, insbesondere aber Entscheidungsträger/innen und Planer/innen auf allen Ebenen müssen in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen die engen Verbindungen zwischen Boden und Nachhaltigkeitszielen beachten.
Es gibt zahlreiche gesetzliche Grundlagen, Absichtserklärungen, Programme und Förderinstrumente auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene, die im Sinne des Bodenschutzes anzuwenden sind. Wir alle müssen erkennen, dass viele Schritte notwendig sind, um die gemeinsam vereinbarten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die Corona-Krise zeigt, was zielgerichtete gesamtgesellschaftlich akzeptierte und auf Expertenwissen beruhende Anstrengungen möglich machen – an Wissen zu den Folgen des Klimawandels und zum sorglosen Umgang mit Boden mangelt es nicht, sehr wohl aber an einer konsequenten und verbindlichen Umsteuerung!
Foto: Christian Steiner