Elisabeth Anna Resch

Foto: Angelika Resch

In meiner derzeitigen Rolle als Leiterin der globalen Initiative Target Gender Equality, beschäftige ich mich konkret mit dem Unterziel 5.5 der Sustainable Development Goals, das die volle und wirksame Teilhabe von Frauen und ihre Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen auf allen Ebenen der Entscheidungsfindung im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben sicherstellen will. Laut Schätzungen des World Economic Forums, wird es noch 268 Jahre dauern bis Geschlechtergleichstellung im wirtschaftlichen Leben erreicht wird – eine Zahl die auf Grund der Covid-Krise sich in einem Jahr um 11 Jahre verlangsamt hat. Weltweit, sind nur 16% von Sitzen in Aufsichtsräten von Frauen besetzt, und Frauen leiten nur 8% der Fortune 500 Unternehmen – was als neuer Rekord gefeiert wurde. All diese Zahlen sind erschreckend und es ist meines Erachtens einfach peinlich diese als ausreichend hinzunehmen. Um wirklich nachhaltige Lösungen ins Leben zu rufen, muss sich dies ändern, und Barrieren gebrochen werden die Frauen hindern in Führungs-und Entscheidungsrollen zu kommen.

Und gerade deshalb ist gleich.wandeln eine so wichtige Initiative die darauf zielt verknüpft zu denken. Frauen sind nicht nur disproportional von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen, sondern sind auch vollkommen unterrepräsentiert in Entscheidungsprozessen. Gleichzeitig müssen wir die unzähligen kreativen und innovativen Lösungen von Unternehmerinnen der ganzen Welt anerkennen und verbreiten. Wir brauchen einen geschlechtergerechten Übergang zu einer CO2-neutralen Gesellschaft, und der Privatsektor hält eine entscheidende Rolle. Ich empfehle allen Unternehmen – egal ob groß oder klein – die folgenden Dinge zu tun:

  • Informieren Sie sich und Ihre KollegInnen über die Schnittstellen zwischen Frauen, Geschlecht und Klima, wie sich dies auf ihr Unternehmen auswirkt und den Business Case für integrierte geschlechtsspezifische Klimaschutzmaßnahmen
  • Stellen Sie die gleichberechtigte Beteiligung aller Geschlechter an klimabezogenen Prozessen, Konsultationen und Strategien sicher (und messen Sie die Zahlen regelmäßig!)
  • Setzen Sie sich messbare Ziele um Frauen in klimabezogenen Rollen und Entscheidungspositionen zu rekrutieren
  • Unterstützen Sie Frauen in der MINT-Bildung, zum Beispiel durch Kooperationen mit lokalen Universitäten und Ausbildungszentren
  • Stellen Sie Budgets bereit für Mentoring- und Führungsprogramme, Weiterqualifizierung und Umschulung von Frauen in Bereichen, die zu einem gerechten Übergang zu CO2-neutralen Gesellschaft beitragen
  • Priorisieren Sie von Frauen geführte Unternehmen in Ihrer Beschaffungs- und Lieferkette
  • Setzen Sie sich für ehrgeizige nationale Gender-Aktionspläne und Klimapläne ein