Frauen in den Orten der Zukunft

Rückblick Round Table mit 17 engagierten Gemeindevertreterinnen aus NÖ.

Seit mehr als zwei Jahren beschäftigen wir uns mit der Kombination von SDG 5 – Geschlechtergleichstellung und SDG 13 – Klimaschutz. 2023 legen wir den Fokus auf den Handlungsbereich der Gemeindeebene, denn hier werden viele Entscheidungen getroffen, die einen direkten Einfluss auf unseren Lebensalltag haben.

Wir wissen: Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und betrifft uns alle. Es ist wichtig, dass politische Entscheidungen im Klimabereich geschlechtergerecht gestaltet werden. Denn Frauen haben andere Kompetenzen, Erfahrungen und Sichtweisen. Durch aktive Beteiligung in Entscheidungsprozesse und politische Gremien kann dieses Potential besser genutzt werden. Zusätzlich sind ihre spezifischen Bedürfnisse bei der Planung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu beachten. Das es Aufholbedarf gibt zeigt diese Zahl: Von 2.093 Bürgermeister:innen in Österreich sind 218 Frauen, das sind nur 10,4 % und damit ist Österreich im internationalen Vergleich Nachzüglerin. Vor 10 Jahren waren es sogar nur 5%. Quelle: www.gemeindebund.at

17 engagierte Gemeindevertreterinnen aus ganz NÖ waren mit dabei.

Wie sieht die Umsetzung in der Praxis aus?

17 engagierte weibliche Gemeindevertreterinnen aus Niederösterreich haben sich an einem Mittwochabend im Mai dieser Fragestellung gewidmet. Um möglichst viele Perspektiven einzufangen, wurde auf Diversität bei den Teilnehmerinnen geachtet. Eingeladen waren Bürgermeisterinnen, Frauen aus der Gemeinde-Verwaltung und Gemeinderätinnen sowohl aus ländlichen als auch aus großen und stadtnahen Gemeinden aller niederösterreichischen Vierteln. Ziel war sich auszutauschen und zu vernetzen.

Weibliche Erfolgsfaktoren im Klimaschutz

Bei der Vorstellungsrunde wurden nach den persönlichen Erfolgsfaktoren gefragt, die alle zeigen, dass Frauen im Klimabereich viel einzubringen haben. Angefangen von Einfühlungsvermögen, über Hartnäckigkeit, Bewusstsein für sozialen Zusammenhalt bis hin zur Bereitschaft gleich in die Umsetzung von Projekten zu gehen.

Bei der Gestaltung des Ortes auf den Lebensalltag von Frauen achten

Sichere und barrierefreie Geh- und Radwege, genügend Sitzgelegenheiten sowie ausreichend Beschattung durch Bäume im öffentlichen Raum, fußläufig gut erreichbare öffentliche Flächen für Jung und Alt mit bedürfnisorientierter Ausstattung – auch als Begegnungsraum zwischen den Generationen – sowie lebendige Ortszentren mit entsprechender Infrastruktur und kurzen Fußwegen … dies sind nur einige von vielen Klimaschutzmaßnahmen, die positive Auswirkungen auf den Lebensalltag von Frauen haben. Auch deshalb, weil es häufig Frauen sind, die die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Erwachsenen übernehmen.

Konkrete Lösungsansätze und aktuelle Projekte

Gesammelt wurden auch aktuelle Klima-Projekte, die Bedürfnisse von Frauen berücksichtigen, wie bspw.

  • der Gratisverleih des Klima-Tickets,
  • die Durchführung von Energieberatungen durch eine junge Frau, die seit deren Übernahme viel öfter in Anspruch genommen wird oder
  • die Einführung von Schulgeh-Bussen (Schulwege werden in Gruppen gemeinsam zu Fuß zurückgelegt).

Berichtet wurde auch über zahlreiche Projekte, die durch Frauen initiiert bzw. vorangetrieben wurden, bspw.

  • die „Plastikfreie Gemeinde“,
  • Tauschbörsen,
  • der Generationenpark oder
  • die Erarbeitung eines überparteilichen Klimaschutzleitfadens für die Gemeinde.

Die Einbindung aller Meinungen und Gruppen, sowie das „Dranbleiben“ wurden als wesentliche Faktoren für die erfolgreiche Durchführung genannt.

Unsere nächsten Schritte

Die detaillierten Ergebnisse werden vom gleich.wandeln Team aufgearbeitet und im November einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Auch in den nächsten Blog-Beiträgen werden Sie noch weiteres Interessantes zum Thema „Gleichstellung und Klimaschutz in Gemeinden“ erfahren.

Danke an alle Teilnehmerinnen für Ihre Zeit und das große Engagement.

Hier einige Fotoeindrücke der Veranstaltung: gleich.wandeln: Frauen in den Orten der Zukunft