Ökosoziale Energie

Dezentrale Energieversorgung, Umstieg auf erneuerbare Energie und Energieeffizienz. Diese Begriffe sind in aller Munde. Aber ist es allen Menschen möglich, Teil der Energiewende zu sein? Welchen Einfluss haben Wohnformen auf die Energieversorgung?

Immer stärker wird auch das Phänomen der Energiearmut sichtbar. Geringes Einkommen, hoher Energieverbrauch und schlechte Wohnverhältnisse führen oft dazu. Möchten wir die Klimaziele erreichen, dürfen wir bei diesem wichtigen Thema niemanden außer Acht lassen.

Auf Gemeindeebene ist leistbares Wohnen ein großes Thema, zugleich aber auch ein großer Hebel für Veränderung. Rechtliche Rahmenbedingungen, auf die Gemeinden keinen Einfluss haben, zählen ebenso zu den Herausforderungen.

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LÖSUNGSANSÄTZE*

Heizkostenzuschuss auf Gemeindeebene: Unterstützung bei Abwicklung der Landesförderungen und Aufstellung eigener Gemeindemittel für bspw. einkommensschwache Haushalte.

  • Vertragsraumordnung: Gemeinden können im Rahmend des Bebauungsplanes Voraussetzungen für den Bauträger festlegen: bspw. Bau einer PV-Anlage am Dach, Wärmedämmung, Übernahme Kosten für das Klimaticket für Mieterinnen und Mieter, Bereitstellung von Car-Sharing oder Leihräder, etc..
  • Infos bereitstellen: Um Förderinfos und Beratungsangebote im Bereich Energie auch wirklich allen Bevölkerungsgruppen zugänglich zu machen, ist eine gute Option mit sozialen Einrichtungen (bspw. Sozialmärkte, Tafeln) zusammenzuarbeiten. Hier können die Betroffenen direkt angesprochen werden. Beispiel aus der KEM Schwarzatal
  • Energieberatung: Weiterbildungen für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Bereich Energiesparen und Energieeffizienz sind eine gute Möglichkeit, um das Thema direkt im Alltag zu den vulnerablen Gruppen zu bringen. Ein konkretes Energiespar-Beratungsangebot (inkl. Gerätetauschmöglichkeit) für einkommensschwache Haushalte bietet die CARITAS. Weitere Infos
  • Förderbegleitung: Neben der Bewerbung der Aktion „Raus aus Öl und Gas“ unterstützt die Gemeinde Bromberg einkommensschwache Haushalte bei der Förderabwicklung von „Sauber Heizen für alle“. Auch die Selbstbehalte für Energieberatungen werden von der Gemeinde übernommen und es gibt von Seiten der Gemeinde eine Umweltförderung – u. a. für die Anschaffung von erneuerbaren Energie-Anlagen.
  • Unterstützung bei Vorauszahlungen: Bei Förderungen, wie der Förderaktion „Sauber heizen für alle“, müssen die vollen Kosten vorab geleistet werden. Ein Heizungstausch ist teuer und so könnte die Vorauszahlung dieser hohen Beiträge für manche Haushalte zum Problem werden. Eine Unterstützung bei der Vorauszahlung wäre ein Lösungsansatz.
  • Erneuerbare Energiegemeinschaften: Wohnt man in Miete oder in einem Wohnhaus ist es nicht immer möglich das Heizungssystem zu steuern. Durch erneuerbare Energiegemeinschaften mit Bürgerinnen-/Bürgerbeteiligung gibt es auch so die Möglichkeit, Teil der Energiewende zu sein.

Energiewende und Chancengleichheit wurden im Projekt Robin Powerhood von Beginn an zusammengedacht. Bei der Energiegemeinschaft kann überschüssige Energie von Unternehmen, Gemeinden oder Privatpersonen an Menschen, die in Energiearmut leben gespendet werden. Diese Initiative hilft, Stromkosten zu senken und Energieunabhängigkeit zu fördern, indem sie benachteiligte Haushalte und Einrichtungen unterstützt. Weitere Infos

Hier geht es zum 4. und somit letzten Teil.


*Die Ergebnisse sind im Rahmen des Round Tables entstanden. Sie haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.