Rückblick: Chancengleichheit auf lokaler Ebene

Nachbericht Round Table – Teil 1

Im Mai 2024 trafen sich über 30 Personen aus den verschiedenen Sozial- und Klima-Bereichen, um an folgender Fragestellung zu arbeiten:

Wie schaffen wir am Weg zur Klimawende mehr Chancengleichheit auf lokaler Ebene?

Foto: gleich.wandeln, Tobias Nolz Fotografie

Um möglichst viele Bedürfnisse und Sichtweisen abzubilden, waren Vertreterinnen und Vertreter aus folgenden Organisationen eingeladen:

  • Österreichischer Behindertenrat
  • Caritas (aus den Bereichen Inlandshilfe sowie Asyl & Integration)
  • Österreichischer Seniorenbund und Omas for Future
  • Arbeiterkammer NÖ
  • Rebels of Change

Da an diesem Tag die lokale Ebene im Fokus stand, waren auch Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter, die Dorf- und Stadterneuerung und KLAR!-Manager eingeladen. Als Inputgeberinnen und Inputgeber waren zusätzlich die Organisationen nonconform, eNu sowie Point& anwesend.

Foto: gleich.wandeln, Tobias Nolz Fotografie

Von Seiten des Gleich.wandeln-Projektteams waren die Organisationen Südwind NÖ, FAIRTRADE Österreich und Klimabündnis NÖ im Einsatz.

Auch Vertreterinnen und Vertreter des Amts der NÖ Landesregierung – von den Abteilungen Umwelt- und Energiewirtschaft, Familien und Generationen sowie Feuerwehr und Zivilschutz – waren anwesend.

Bei der Klimawende ist es wichtig, alle Bevölkerungsgruppen mit an Board zu haben“, so die Gleich.wandeln-Projektleiterin Franziska Kunyik vom Amt der NÖ Landesregierung.

Gestartet wurde daher mit einer Sammlung der unterschiedlichen Bedürfnisse im großen Themenfeld Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Nachfolgende Bedürfnisse/Problemfelder wurden genannt:

Mobilität

  • Besserer Ausbau der Öffis + Ergänzung durch Mikro-ÖV (siehe auch bedarfsverkehr.at)
  • Leistbare öffentliche Mobilität – bspw. für Personen aus einkommensschwachen Haushalten besonders wichtig
  • Erreichbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel-Stationen durch Jung und Alt ohne PKW
  • Tempo 30 im Ortsgebiet auch Grätzlweise, verkehrsberuhigte Wohnstraßen, sichere Rad- und Fußwege – z. B. für Kinder bzw. Familien von hoher Wichtigkeit
  • Gut einsehbare Wege – für Frauen ein wichtiger Aspekt
  • Die Beschattung von Wegen und Wartehäusern – aufgrund der Zunahme der Hitzetage z. B. für ältere Personen besonders wichtig
  • Kindern, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung(en) sollte eine selbständige Mobilität ermöglicht werden.
  • Mentale Aspekte sind oft Hindernisse für eine klimafreundliche Mobilität. – Sei es die Bequemlichkeit oder die Zeit und Muße, um sich mit neuen Angeboten auseinanderzusetzen.
  • Ausführliche und verständliche Information

Ortsplanung und -gestaltung

  • Umgang mit der Zunahme von Hitzetagen: Entschärfung von Wärmeinseln, Schaffung von Schattenoasen, Beschattung von Wegen, Plätzen und Wartebereichen des öffentlichen Verkehrs, Trinkwasserbrunnen, Schwammstädte/-dörfer
  • Kurze Wege, Stärkung der Ortskerne inkl. entsprechender Infrastruktur mit Nahversorgung und öffentlichen klimafitten Flächen
  • Konsumfreie Begegnungsräume – für Familien, einkommensschwache Haushalte und Zuzügler von Wichtigkeit
  • Für Menschen mit Behinderung(en)/Beeinträchtigung(en) ist bei der Ortsgestaltung ein wesentlicher Aspekt, die Barrierefreiheit: Berollbarkeit, Kontraste, akustische und taktile Orientierungsmöglichkeiten
  • Wichtig ist auch die Berücksichtigung dieser Bevölkerungsgruppe in Katastrophenplänen.
  • Als weitere Bedürfnisse festgehalten wurden, dass es bei der Ortsplanung einen klaren Fokus auf “Kinder- sowie Jugendlichen-gerechte Architektur” braucht, dass Pflegeeinrichtungen und Migrationszentren nicht am Ortsrand sondern im Ort platziert werden sowie, dass für Frauen der Sicherheitsaspekt (Wohlfühlräume) wichtig ist.
  • Einkommensschwache Menschen leben oft an den Hauptstraßen des motorisierten Verkehrs mit mehr Lärm und mehr Schadstoffbelastung.

Energie/Bauen/Wohnen

  • Leistbarer klimafitter Wohnraum wurde bei mehreren Bevölkerungsgruppen als wichtiges Bedürfnis genannt.
  • Flexibles Wohnen/Wohnungstausch zwischen Jung und Alt/Generationenwohnen/Gemeinsames Leben
  • Leistbare Energie/Energiegemeinschaften, Gründung Energiegemeinschaften
  • Bewusstseinsbildungsangebote für Zugezogene aus dem Ausland – Infos zum Thema Energie(verbrauch/-sparen) / Awareness für Klimafragen
  • Für Menschen mit Behinderung(en) sind barrierefreie Informationen zu Energieeinsparung, Energieproduktion und Angeboten (Gerätewechsel) wichtig
  • Im Zusammenhang mit Mieterinnen und Mietern wurde die Vertragsraumordnung mit ihren Möglichkeiten für Gemeinden genannt sowie der Wunsch, dass Sanierungs-Förderungen verstärkt in Mietobjekte und in energiearme Haushalte fließen.
Foto: gleich.wandeln, Tobias Nolz Fotografie

Weiter ging es in vertiefenden Arbeitsgruppen zu den drei Bereichen: