Welche Bedeutung die 17 Ziele für die Bundesländer haben und wie diese in deren täglicher Arbeit eingebunden werden können, beantwortet uns Thomas Steiner in einem Gastbeitrag. Er ist zuständig für die Nachhaltigkeitskoordination im Amt der NÖ Landesregierung:
Für die Bundesländer bedeuten die 17 Nachhaltigkeitsziele, dass sie nicht mehr aufwändige Nachhaltigkeitsstrategien entwerfen müssen. Die SDG sind unser aller Nachhaltigkeitsziele, auf deren Grundlage wir nun gesellschaftspolitisches Handeln ausrichten können.
Sie müssen jetzt mit Leben erfüllt werden und aus der jeweiligen Perspektive (Land, Gemeinde, Verein,..) interpretiert, übersetzt und natürlich tatkräftig umgesetzt werden. Das Land Niederösterreich beteiligt sich im bundesweiten SDG Mechanismus (Ministerien, Länder) und versucht die SDGs in eigenen Strategien und Maßnahmen wirksam werden zu lassen. So überprüfen wir unsere politischen Instrumente wie Förderungen, Programme und auch unsere Projekte auf ihre SDG-Wirksamkeit. Wir setzen in den partizipativen Gemeindeprozessen wie zB. in der Agenda 21 („Gemeinde21“) neue Impulse mit SDG Schwerpunkt.
Darüber hinaus wollen wir über Medien und Netzwerkarbeit die SDGs breiter und bekannt machen und zum Mitmachen und Mitdiskutieren einladen. Dafür helfen uns besonders die Aktionen „17 und wir“ sowie die Webplattform „Wir leben Nachhaltigkeit“.
Ich persönlich sehe für die SDGs künftig ein großes Potential, da die Welt einen gemeinsam getragenen Entwicklungsrahmen gebraucht hat, der alle Staaten und Kontinente anspricht und sie in die Pflicht nimmt. Es ist klar, dass es noch lange dauern wird, bis uns die gemeinsamen Zielsetzungen auch zum richtigen Handeln bringen werden. Da fehlt es noch an konkreten Strategieausformungen und Gesetzen. Doch der Anfang ist gemacht und globale Krisen wie die Klimakrise drängen uns zu gemeinsamen, tiefgreifenden Lösungen für die Welt.