Die mutigen Schritte waren es, die Geschichte geschrieben haben.

Im Interview mit Franziska Kuynik, Projektleiterin und Mitinitiatorin von “17 und wir”, bekommen Sie einen Einblick wo die SDGs im Land NÖ eine Platz gefunden haben und welche Ziele ihrer Meinung nach besonders schwierig in der Umsetzung sind.

Wie würdest du deinen Job in 3 Sätzen beschreiben?

Meine Arbeit mache ich in der Administration des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, die auch Räume für Vordenkprozesse, Projekte und Programme im Bereich Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit lässt. So entstand auch das Klima- und Energieprogramm des Landes. Die globalen Zusammenhänge von Anfang an mitzudenken war nur eine logische Entwicklung. Diese erhalten mit den SDGs, und im Speziellen mit dem Projekt „17 und wir“, eine besondere Bedeutung.

Was fasziniert dich an den SDGs und wo siehst du Schwächen?

Vorerst fasziniert mich, in welch umfassendem Beteiligungs-Prozess die SDGs entstanden sind. Dann bin ich auch begeistert, wie die oft widersprüchlichen Entwicklungsziele zusammengebracht und gedacht werden können. Ich würde mich fast hinreißen lassen, das als weibliches Mastermind zu bezeichnen.

Leider drückt sich die Bedeutung, die die Natur an sich und für die menschliche Existenz hat, nicht ausreichend in den ökologischen Zielen aus. Auch die Formulierung bezüglich des Wirtschaftswachstums hätte ich lieber differenzierter dargestellt.

Welche Ziele sind in der Umsetzung besonders schwierig?

Ich sehe kein Ziel, das leicht zu erreichen ist, ansonsten wäre es wahrscheinlich bereits erreicht. Ich sehe die Herausforderung besonders in der Diskussion in den Zielpackages, da die SDGs ja unteilbar sind. Auch ist es wichtig zu schauen von welchem Niveau gehen wir aus. Z.B. haben wir mit unserer Umweltgesetzgebung eine bessere Ausgangslage als in anderen Regionen, selbst in Europa. Trotzdem beschäftigt uns das Spannungsfeld Umwelt, Wirtschaft, Lebensraum, soziale Gerechtigkeit weiterhin, und wir müssen uns mit jeder Neuentwicklung neu ausrichten. Gerade dabei helfen uns die SDGs, den Entscheidungsprozess nachhaltig zu gestalten.

Was kannst du persönlich zu den SDGs beitragen?

Jede persönliche Alltagsentscheidung trägt dazu bei, genauso wie die SDGs auch gedanklich im Arbeitsprozess mit dabei zu haben.

Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?

Die mutigen Schritte waren es, die Geschichte geschrieben haben.

 

Frau mit gelben Regenschirm

Foto: Franziska Kunyik